Neurotango in der Neurologie
BEREICHE
NEUROLOGIE
________
NEUROLOGISCHE ZIELGRUPPEN
Neurologische Zielgruppen
- Schlaganfall
- Multiple Sclerosis
- Morbus Parkinson
- Beginnende Demenz
- Alzheimer
- Angehörige von Demenzpatienten (zur Prävention und psychosozialer Unterstützung)
Grundsätzliche Funktionsweisen des Gehirns, die von Neurotango® zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden genutzt werden
1) Lernprozesse auf kognitiver, motorischer, psychischer und sozialer Ebene
Lernprozesse im Gehirn werden durch Emotionen angeregt. Bei den NTT geschieht das a) über die Musik (direkter Reiz für das Emotionsgedächtnis, das z.B. nicht von Alzheimer betroffen wird) und b) über die Emotion zum/zur PartnerIn und der Gruppe. Alles jeweils unbewusste Vorgänge, die im Gehirn ablaufen und den Lernprozess fördern bzw. ermöglichen.
Je stärker die Emotion, umso nachhaltiger die Speicherung und umso schneller ist die Aufnahme in das Gedächtnis. Ein negatives Beispiel dazu wäre das Trauma. Ein äußerst emotionales Erlebnis, das weitreichende Vernetzung im Gehirn verursacht und meist ein ganzes Leben lang als Erinnerung verhaftet bleibt. Menschen mit traumatischen Erlebnissen erinnern sich meist an eine Vielzahl von Einzelheiten wie Gerüche, Farben, Temperatur, visuelle und auditive Eindrücke. All diese Erinnerungen im Gehirn sind der Stärke des emotionalen Eindrucks geschuldet und seiner Funktionsweise einer Musterbildung, um zum Beispiel später drohende Gefahren zu vermeiden.
Je stärker die Emotion, umso nachhaltiger die Speicherung und umso schneller ist die Aufnahme in das Gedächtnis. Ein negatives Beispiel dazu wäre das Trauma. Ein äußerst emotionales Erlebnis, das weitreichende Vernetzung im Gehirn verursacht und meist ein ganzes Leben lang als Erinnerung verhaftet bleibt. Menschen mit traumatischen Erlebnissen erinnern sich meist an eine Vielzahl von Einzelheiten wie Gerüche, Farben, Temperatur, visuelle und auditive Eindrücke. All diese Erinnerungen im Gehirn sind der Stärke des emotionalen Eindrucks geschuldet und seiner Funktionsweise einer Musterbildung, um zum Beispiel später drohende Gefahren zu vermeiden.
Umgekehrt können aber auch positive Verhaltensmuster, Gewohnheiten und Nähe aufgebaut werden, wenn das Gehirn etwas als wohltuend und entspannend erkannt hat. Leider entstehen so auch Süchte bei denen ein besonders wohltuendes Gefühl wie ein angenehmer Rauschzustand von Alkohol oder Drogen oder sexuelle Lust zu einem zwanghaften Verhalten führen. Auch in der Suchttherapie wird Neurotango angewendet. Die beim Neurotango befriedigten Bedürfnisse, die sonst das „Suchtmittel“ übernimmt, können dabei auch eine Ersatzfunktion einnehmen. Diese sind z.B. Anerkennung in der Gruppe, Lob vom Partner oder dem Trainer, persönliche Entwicklung und Erfolg. Allerdings mit keinen oder weitaus weniger negativen Nebenwirkungen als zum Beispiel bei Drogen oder Alkohol.
2) Neue Erweiterungen durch neue Erfahrungen
Neue Synapsen Verbindungen können nur gebildet werden, wenn neue Informationen bereitgestellt werden. Schon eine einzige Netzwerkerweiterung durch eine neue Verbindung, verbindet wieder viele weitere Bereiche. Und die neu erlernten Informationen beim Neurotango sind nicht nur vielzählig, sondern betreffen unterschiedlichste Bereiche im Gehirn. Zum Beispiel räumliche Wahrnehmung, zählen, Musikverständnis, sensorische und haptische Reize, motorische Koordination, Dialog und Kommunikation. Von jeder einzelnen neuen Verbindung können sich wieder eine Vielzahl von Bereichen neu vernetzen.
Nicht außer Acht zu lassen sind die physischen und neurobiologischen Erweiterungen, die das Gehirn veranlassen muss. Muskelaufbau, Stoffwechselvorgänge, Nervenimpulse für Bewegung, kognitive Vorgänge optimieren und neue Bewegungsmuster und Beweglichkeit integrieren. Gleichzeitig werden dadurch Stoffwechselprozesse, hormonelle Prozesse und Botenstoffe erzeugt.
All diese Prozesse beruhen auf dem „Füttern“ des Gehirns mit neuen Informationen und Lernprozessen, die gleichzeitig auf verschiedensten Ebenen stattfinden. Das Gehirn entwickelt sich optimal mit Input, der eine möglichst hohe Anzahl an verschiedenen Informationen aus den Bereichen der Sinneswahrnehmung, geistiges Lernen und motorische Prozesse, die dann bestenfalls mit einer Emotion verknüpft werden, um schnell und lang anhaltend gespeichert zu werden.
All diese Prozesse beruhen auf dem „Füttern“ des Gehirns mit neuen Informationen und Lernprozessen, die gleichzeitig auf verschiedensten Ebenen stattfinden. Das Gehirn entwickelt sich optimal mit Input, der eine möglichst hohe Anzahl an verschiedenen Informationen aus den Bereichen der Sinneswahrnehmung, geistiges Lernen und motorische Prozesse, die dann bestenfalls mit einer Emotion verknüpft werden, um schnell und lang anhaltend gespeichert zu werden.
3) Muster erzeugen statt Detailinformation
Das Gehirn durch Muster lernt, haben wir bereits in Punkt 1 erfahren. Erlerntes Wissen oder erlernte Bewegung ist also immer an eine Vielzahl von weiteren Informationen und Prozessen gekoppelt. Mehrdimensionale Reize/Lerninformationen finden eher einen Zugang in das Gedächtnis als Einzelinformationen. Daher ist eine ganzheitliche Therapiemethode, die motorisch, kognitiv und emotional Informationen/Lerninhalte vermittelt, wesentlich effektiver als „einseitige“ wie z.B. Training eines Beines (im motorischen Bereich) oder Lernen einzelner Vokabeln ohne situative Anwendung (im kognitiven Bereich).
Alle erlernten Muster spiegeln sich auf körperlicher Ebene. Sogar jegliche positive oder negative Erfahrung, die wir machen (Freude, Erfolg, Stress, Mobbing). Diese Prozesse werden auch Embodiment genannt. Der Körper nimmt äußere Stimmungen, Stress, Probleme auf und reagiert ganzheitlich. Neben z.B. schlechter Stimmung, Traurigkeit, Wut, Depression werden somatische Prozesse in Gang gesetzt wie Bluthochdruck, Herzrasen, hormonelle Reaktionen, Stoffwechsel Reaktionen etc. Länger anhaltende, negative Reize führen dann zu Erkrankungen. Dessen sind wir uns meist bewusst und ebenfalls zumeist, ohne diese Situationen schnell und effektiv zu verändern. Wesentlich unsensibler und unerfahrener sind wir was und wie sich das in unserer Körpersprache ausdrückt. Und noch weniger ist bekannt, dass körpersprachliche Prozesse auch umgekehrt genutzt werden können. Zum Beispiel indem wir ein Lachen imitieren, ohne dass dazu ein Grund vorliegt. Der Körper reagiert nach einiger Zeit mit Ausschüttung von Glückshormonen (Endorphinen) als wäre es ein echtes Lachen. Auch Neurotango nutzt das Embodiment, um über körpersprachliche Reize Bewegungs-, Haltungs- und psychosoziale Veränderungen zu bewirken. Lernen über Bewegung ist ein 3-dimensionales Lernen unter Einbeziehung aller Sinneswahrnehmungen. So wird eine Vielzahl neuer Muster erzeugt.
4) "Verlorene" Informationen ersetzen
Durch den Alterungsprozess und neurologische Erkrankungen gehen im Gehirn viele Informationen verloren. Dies impliziert nicht nur das kognitive Wissen, sondern auch motorische und biochemische Informationen, über die das Gehirn nicht mehr verfügt. Man „verlernt“ also regelrecht auch Dinge wie richtiges Gehen oder richtige Bewegung. Auch dieses „Wissen“ ist im Netzwerk des Gehirns mit unzähligen weiteren Informationen gekoppelt zu dem plötzlich keine Verbindung mehr besteht, weil die Verbindung abgebaut wurde. Das Gehirn funktioniert ständig nach dem Prinzip „use it or loose it“. Das bedeutet nutze es, oder Du verlierst es. Zu vielen, früher da gewesenen Informationen, besteht also keine Verbindung mehr. Durch viele Fallbeispiele der Neurologie wissen wir, dass eine Art „Umleitung“ möglich ist. Selbst Menschen, denen ganze Gehirnbereiche fehlen oder bei denen ein hoher Grad an Alzheimer festgestellt wurde, hatten völlig normale Funktionen, Reaktionen und Fähigkeiten. Die einzige Erklärung hierfür ist das Ersetzen der Funktion, die dann von anderen Gehirnbereichen übernommen wurde.
Vor allem beim Training von an Morbus Parkinson erkrankten Personen konnten wir beobachten, dass viele bereits verloren geglaubte motorische, kognitive und somatische Funktionen wieder hergestellt wurden. Das betraf auch psychosoziale Bereiche. Allerdings nur für den Zeitraum des Trainings und bis ca. 6 Wochen nachher. Ohne weiteres Training traten die degenerativen Prozesse schnell wieder ein und waren sehr gravierend sichtbar.
5) Je mehr, desto mehr
Neben dem Prinzip „use it or loose it”, funktioniert das Gehirn nach einem weiteren Prinzip. „Je mehr, desto mehr“. Die Kombination beim Neurotango von motorischem, kognitiven, sensorischen und psychosozialen Komponenten scheint dafür verantwortlich zu sein, dass ein schneller und effektiver Aufbau unterschiedlichster Fähigkeiten und allgemein mehr Energie zu beobachten war.
6) Mehrdimensionale Reize
Wie schon in Punkt 2 erwähnt, benötigt das Gehirn mehrdimensionale oder Multi Level Reize. Es geht also zuallererst um die Qualität der Informationen, die das Gehirn benötigt, um schnell und lang anhaltend neue Bewegungen oder kognitive Speicherungen vorzunehmen. Qualität bedeutet für das Gehirn die Einbeziehung aller Sinne wie Riechen, Fühlen, Hören, Kommunikation und Bewegung. Nebenbei Sauerstoff, Tageslicht und gute Ernährung. Dabei lässt sich das Gehirn auch nicht durch Fernsehen oder Computer betrügen. Es will echte Erfahrungen. Das Augenverhalten bei der starren Sicht auf einen Bildschirm oder auf Fernseher ist eher negativ, da es starr auf einen Punkt gerichtet ist und dabei in eine Art meditativen Zustand verfällt aus dem es andauernd durch neue Reize wie Töne oder neue Bilder wieder herausgerissen wird. Auch das Hörverhalten ist anders. Das Gehirn nimmt nicht die gleichen Schallwellen wahr wie bei einem sprechenden Menschen, der wirklich gegenüber ist. Schallwellen kommen nicht nur sichtbar und hörbar aus dem Mund, sondern erreichen das Gehör auch durch Frequenzen und Vibrationen. Die Wichtigkeit der Erkennung von „realen“ Vibrationen der Schallwellen wurde bei Kleinkindern festgestellt, die über den Bildschirm das Sprechen nicht erlernen konnten. Menschen benötigen die Ansprache von echten Menschen. Für das Gehirn und seiner vielfältigen Wahrnehmungssensibilität besteht hier ein großer Unterschied. Bewegungstherapie mit Partner, Gruppe, Musik, Räumlichkeit und allen weiteren Anforderungen wie in Punkt 2 beschrieben, erfüllt die Anforderungen der mehrdimensionalen Reize vollständig.
7) Biochemische Reize
Oftmals ist ein Fehlen biochemischer Stoffe und der Fähigkeit des Gehirns zur Herstellung dieser, ein Grund warum kognitive, motorische, Herz-/Kreislauf Vorgänge, Stoffwechselvorgänge etc. nicht mehr funktionieren. So z.B. Dopamin bei Parkinson Patienten. Direkt nach dem Neurotango Training haben sich fast alle Teilnehmer ca. 3 Punkte (Skala von 1 – 10) besser eingeschätzt. Sowohl im physischen als auch im psychischen Bereich. Alle berichten von einem Gefühl von Leichtigkeit, mehr Beweglichkeit, Unbeschwertheit. In Studien wurde bewiesen, dass Tanz die Effektstärke von Antidepressiva (Medikamenten) haben kann. Beweglichkeit, Glücksgefühle, Schmerzfreiheit sind allein dadurch nicht erklärbar. In ähnlichen Studien wurde aufgezeigt, dass auch die Opioid-, Endorphin- und Dopamin- Herstellung durch Bewegung, Rhythmik, Musik, Körperkontakt, Dialog angeregt werden.
8) Spiegelneuronen
Eine Besonderheit beim Neurotango Training ist, dass alle Übungen als Paar gemacht werden können. Diese Variante spricht einen speziellen Bereich im Gehirn an. Die Spiegelneuronen. Dabei haben wir eine interessante Beobachtung aus dem Embodiment gemacht. Menschen spiegeln im Alltag unbewusst andere Menschen, die ihnen sympathisch sind. Dieses körpersprachliche Verhalten soll wahrscheinlich eine archetypische Mitteilung an unser Gegenüber sein, dass er oder sie nichts von uns zu befürchten hat und wir freundschaftlich gesinnt sind. Es besteht Sympathie oder mehr.
Bei den Paarübungen werden bei fast allen Neurotango Tools (#NTT), spiegelnde Bewegungen ausgeführt. Nach einer Weile beobachtet man, dass selbst Paare, die eher mit Widerwillen zusammen üben wollten (Beispiel von 2 älteren Männern), dass sie sich anlächeln und Gefallen an der gemeinsamen Bewegung und Aufgabe finden. Die Aktivierung der Spiegelneuronen erzeugt auch Empathie und die Zuwendung zum Außen. Auf psychischer Eben bedeutet das weg vom „eigenen Drama“ und hin zu Kontakt, Begegnung, Beziehung, Bindung. Nach psychotherapeutischen Ansätzen die Grundproblematik für psychische und soziale Problematiken.
Das Miteinander und die Gemeinsamkeit sind wohltuend. Ganz besonders in der immer mehr vereinsamenden und medienbezogenen Welt. Reale Begegnung und Körperkontakt sind für das Gehirn eine wichtige Komponente für Erweiterung und Balance.